Lichtwolf Nr. 34 („Urlaub“)
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Ein schönes Heft, 60 Seiten dick im Format DIN A4, innendrin wird das Phänomen Urlaub behandelt, mit Tiefsinn, ohne Reklame und gerne auch mal etwas „frech“ (würg).
Beschreibung
Zur Sommerzeit gerät „Urlaub“ in aller Munde – und nun auch mal ins Heft, denn die Sommerausgabe 2011 beschäftigt sich im Titel mit Ferien, dies gewohnt tiefsinnig und frei von der sonst üblichen Tourismusreklame.
Los geht es dann auch zünftig mit Erforschungen des IPuP über Reisen und Denken sowie die Frage, inwiefern das eine das andere bedingt. (Diesen Aufsatz können Sie auch online lesen. Und die ersten sieben Seiten dieser Ausgabe gibt es hier als PDF zum Herunterladen und im LichtwolfReader zum Betrachten am Computerbildschirm.)
Die Fußnotenlyrik in dieser Ausgabe ist „Der Mann auf der Wiese“, ein Gedicht von Crauss, das sich im Fußsteg bis Seite 53 erstreckt. Es gibt wieder Neues vom Hai und seinem Alkoholproblem; diesmal lässt Judith Stieber ihn gemeinsam mit der Hai-Clique den Badestrand aufmischen. Von Dietmar Wischmeyer lernen wir viel über das Land der Bekloppten und Bescheuerten, besonders über die teutonischen Vernarrtheiten ins Exotische, Tankstellen-Shops und Grillanzünder. Anstatt sich mit Thomas Mann durch Lübeck zu saufen, ist Michael Helming mit Horst Wolfram Geißlers „Der liebe Augustin“ um den Bodensee gewandert. Bdolf empfiehlt der Sonnenstadt Freiburg, ihr südliches Flair touristisch und demographisch auszuschlachten. Auf der Kinderseite Lichtwelpe erklärt Stefan Rode der kleinen Larissa, warum die Ärztekinder in den Bildungsurlaub fahren und sie den Sommer vor der Glotze verbringen muss. In einem Kurz & Klein Spezial wird Urlaubslektüre in unter 800 Zeichen empfohlen: Literatur nicht für, sondern über den Urlaub. Darauf folgt ebenso kompakt Bdolfs Fernreise-Alphabet mit einer interessanten Destination pro Buchstabe. Eher zu Hause bleibt Marc Hieronimus: Der böse Gegenpol zum Urlaub ist die Arbeit und es gilt zu klären, wem das Lob der Arbeit und die Verdammung des Müßiggangs nützen. Derzeit sind viele Atomkraftwerke nicht gerade schwer am Schuften und so wirft Tina Wirtz die Frage auf, warum man die strahlenden Gesellen nicht mal in die Ferien schickt – und vor allem: wohin!? Redaktionspraktikant Filbinger dagegen nimmt sich des Phänomens Urlaubs-Postkarten an und Vasile V. Poenaru schreibt über Vancouver Island, wo nicht nur die Bedrohung durch Artgenossen und Bären ins Virtuelle abdriftet. Auf zwei sommerlich finstre Gedichte von Crauss folgt die knappste Kurzgeschichte „Das Land der Lebensläufe“ von Johannes Witek. Im Anschluss stellt Schneidegger die praktische Unmöglichkeit von Erholungsurlaub der Faktizität des Bundesurlaubsgesetzes gegenüber. Die IPuP-Press dagegen vergleicht, wie das unter freiem Himmel weilende Lumpenproletariat bei Maxim Gorki und der Gypsy-Punk-Band Gogol Bordello dargestellt wird. Von Hadayatullah Hübsch haben wir da noch eine schöne Kurzgeschichte über sonderbare Versprecher am Bahnhof. Beschlossen wird das Titelthema wie üblich von der größten Bratwurst der Welt: Dieses Mal geben fünf Autoren ihren Senf ab zu der Frage, wozu Hartz-IV-Empfänger und Studenten überhaupt Urlaub brauchen.
Die von Stefan Schulze Beiering begründete Reihe zur Kritik der Geisteswissenschaften nimmt diesmal die typischen Argumentationsmuster ins Visier. Dazwischen gehen die Tweetkesselchen – das heitere Homonymeraten – in die fünfte Runde; im Heft übrigens mit allen Lösungen! Hadayatullah Hübsch hat uns das Gedicht „Wurzeln“ hinterlassen, das wir zum im Sommer 2011 anstehenden 9. Geburtstag der „Zeitschrift trotz Philosophie“ bringen. Hernach erklärt Georg Frost in der Reihe „Wissenswertes für Stehpartygespräche“ den Begriff Closed World Assumption. Den Reisebericht vom Betriebsausflug 2011 zur Mainzer Minipressen-Messe hat die halbe Redaktion zu verantworten, es waren an Himmelfahrt ja auch fast alle vor Ort. Es folgen die Rezensionen in unter 800 Zeichen von aktuellen und klassischen Büchern sowie in der UntergRundschau von neuen Ausgaben anderer Kleinzeitschriften. Danach der Auszug aus dem Totenregister mit den Verblichenen des zwoten Quartals 2011. Noch quicklebendig ist die US-Autorin Amy Hempel, die vom Jahrestags-Feuilleton frühestens Ende 2011 aus Anlass ihres 60. Geburtstags erwähnt werden dürfte. Michael Helming portraitiert sie und ihre Kurzgeschichten in der Reihe „Lebende und Leichen“. Die große bunte Illustration am Heftende stammt von Paul Hoppe, zeigt am Strand drapierte Damen und entlässt den Leser damit intellektuell gestärkt in den Sommer.
Inhalt
Inhalt Nr. 34
Ein schönes Heft, 60 Seiten dick im Format DIN A4, innendrin wird das Phänomen Urlaub behandelt, mit Tiefsinn, ohne Reklame und gerne auch mal etwas „frech“ (würg).
04 Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Der Mann auf der Wiese
Die Fußnotenlyrik in diesem Heft übernimmt Crauss mit dem Mann auf der Wiese, einem Gedicht, das im Fußsteg von Seite 4 bis 53 geht.
von Crauss.
04 Lebenswelt
Vom Reisen und Denken
Was interessiert, ist der Zusammenhang von Reisen und Denken, wobei noch unklar ist, ob das Denken Reisen sein oder der Reisende denken soll [Im Endeffekt ergibt sich ein Versuch, Reisen zu denken].
von IPuP-Press
06 Lebenswelt
Neues vom Hai – Folge 10: Urlaub
Sommers ist nicht viel los im Shark’s Inn, doch da haben Hais Kumpels eine Idee, wie der Urlaubssaison noch etwas marine Action abzugewinnen ist! Prost!
von Judith Stieber
07 Sozialphänomenologie
Deutsche Inseln: Jamaika
Während das Teutonenmännchen sich was Thailändisches aus dem Katalog kommen lässt, zieht es die Dame sommers an die jamaikanische Beach zum Kultur- und Körperflüssigkeitsaustausch.
von Dietmar Wischmeyer
08 Kultur(terrorismus)
Augustin Sumser: A Reader’s Roadmovie
Touristische Routenplanung mit großen Namen ist ein einträgliches Spiel, auch im Literaturbetrieb: mit Kafka durch Prag, mit Brecht durch Berlin oder an der Seite Thomas Manns durch Lübeck. Hier wird mit Horst Wolfram Geißler der Bodensee umrundet.
von Michael Helming
12 Lebenswelt
Das süße Kreuz des Südens
Überall stagniert die Demographie nicht, nur im süßen Süden – namentlich der Sonnenstadt Freiburg – nicht. Der Grund: Das südliche Flair, das vom Autor als sex- und kindergeldtouristische Einnahmequelle empfohlen wird.
von Bdolf
14 Der Lichtwelpe
Der Lichtwelpe: Gerechtigkeit – sind wir bald daaa?
Alle Ärztekinder fahren im Sommer nach Engelland, um im neuen Schuljahr bessere Noten kriegen zu können, nur die kleine Larissa nicht. Sie fragt den Lichtwelpen, warum, und lässt sich die deutsche Bildungs- und Sozialpolitik erklären.
von Stefan Rode
15 Sozialphänomenologie
Deutschland ist schön
Zu den großen kulturellen Errungenschaften Deutschlands gehören die Tank-Shops, in denen auch sonntags Kippen, Bier und Kartoffelsalat erworben werden können. Solche Spitzenmäßigkeiten fallen erst beim Rein- oder Rausfahren ins Land der Bekloppten auf.
von Dietmar Wischmeyer
17 Kurz und Klein
Kurz und Klein Spezial: Best of Urlaub
Es muss nicht immer ein TUI-Katalog oder der Diercke Weltatlas sein: Passend zum Titelthema „Urlaub“ durchstreifen vier Autoren in je knapp 800 Zeichen literarische Reiseziele und das Unterwegslesen.
von Magister Maier, Michael Helming, Stefan Rode, Timotheus Schneidegger
19 Lebenswelt
Das wahrheitsgetreue Fernreise-Informations-Alphabet
Im Serviceteil stellt Bdolf alle wichtigen Reiseziele vor, von A wie Afghanistan („Mannomann! Taliban statt Neckermann!“) bis Z wie Zypern („eine schöne Insel – doch manche bräuchten dort was auf den PINSEL (wg. idiotischem pseudo-ethnischen Konflikt)“).
von Bdolf
20 Philosophistik & Misosophie
Arbeitslos und Spaß dabei
Erwägungen zum Gegenteil von Urlaub: Trifft das böse Wort „Arbeit“ auf jedes frohe Schaffen zu? Und müssen wir uns jenen arbeitsscheuen „Dude“ Lebowski mit Camus und gegen Joel und Ethan Coen als unglücklichen Menschen vorstellen?
von Marc Hieronimus
23 Sozialphänomenologie
Sommerliche Dummheit
Den wahren Charakter einer Nation erkennt man an ihrem Verhalten zur Sommerzeit. Das Land der Bekloppten und Bescheuerten versammelt sich dann um den Grill und erweist sich – als das Land der Bekloppten und Bescheuerten.
von Dietmar Wischmeyer
24 Politik
Einfach nur abschalten
…lieber gleich aussteigen oder weg ist das Ziel: Wie wäre es, ein stillgelegtes Kernkraftwerk in den Urlaub zu schicken – und welche Touristikregion wäre so verrückt, den strahlenden Gast aufzunehmen?
von Tina Wirtz
26 Irgendwas mit Medien
Mit offenen Karten
Unser Redaktionspraktikant hat ganz alleine einen ganz tollen Aufsatz über Postkarten geschrieben: Woher sie kommen, was sie mit einer arte-Sendung zu tun haben und warum die Urlaubskarten von seiner Oma ihm lieber sind als die seiner Altersgenossen.
von Filbinger
28 Lebenswelt
Die Grenzen der Insel
Garantiert nicht vom kanadischen Tourismusministerium gesponsert: Ein Ausflugsrapport aus Vancouver Island über gefährliche Tiere, kühle Regenwälder und gestundete Zeiten im fernen kanadischen Westen.
von Vasile V. Poenaru
30 Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
das licht wird zuviel / welt in welt
Zwei Gedichte zum Sommer.
von Crauss.
31 Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Das Land der Lebensläufe
Knappste Erzählung von einer unendlichen Busfahrt in unbekannter Gesellschaft.
von Johannes Witek
32 Lebenswelt
Kein Urlaub für niemanden!
Der Sinn und Unsinn von Urlaubsanträgen angesichts der Unmöglichkeit von Urlaub im Spannungsfeld von Freiberuflertum, Brotberuf und touristischer Vermassung.
von Timotheus Schneidegger
34 Kultur(terrorismus)
Wonderlust Kings – zwischen Gogol Bordello und Maxim Gorki unterwegs
Ein Vergleich zwischen Gogol Bordello und Maxim Gorki erscheint zuerst als Witz. Punkband und ausgerechnet Maxim „Mister Sowjetunion“ Gorki? Doch wie das bei einem klassischen Witz so ist, der erste Eindruck täuscht.
von IPuP-Press
36 Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Banananane
Der Autor steht am Bahnsteig Frankfurt Höchst und hört höchst ungewöhnliche Versprecherdurchsagen, bis endlich die Reise beginnt.
von Hadayatullah Hübsch
38 Lebenswelt
Die größte Bratwurst der Welt: Wozu brauchen Hartz-IV-Empfänger und Studenten überhaupt Urlaub?
Diesmal geben fünf Autoren ihren Senf ab zu einer Frage, die die Zielgruppe wie keine andere bewegen sollte.
von Bdolf, Clarissa Gonzofeva, Filbinger, Michael Helming, Timotheus Schneidegger
40 Hochschule
Die Argumentationsmuster der Geisteswissenschaft
Die Geisteswissenschaften beeindrucken durch rationale Argumentation. Doch was ist rational? Wie argumentieren die Geisteswissenschaften, um überzeugend zu wirken? Damit beschäftigt sich der vierte Teil der Essay-Reihe zu den Geisteswissenschaften.
von Stefan Schulze Beiering
43 Lebenswelt
Tweetkesselchen, Runde 5
Das heitere Homonymeraten in fünfter Runde – und mit Lösungen!
von Timotheus Schneidegger
44 Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Wurzeln
Im Sommer 2011 wird der Lichtwolf 9 Jahre alt und Hadayatullah Hübsch hat uns ein Gedicht hinterlassen, das mit Route 66 und Plastikmenschen durchaus zum Anlass passt.
von Hadayatullah Hübsch
45 Lebenswelt
Closed World Assumption
In der Reihe „Wissenswertes für Stehpartygespräche“ lesen Sie dieses Mal, wie Sie mit einem Begriff aus der KI-Forschung am Büffet Eindruck machen können.
von Georg Frost
46 Intime Interna
Die Mainzer Minipressen-Messe
Reisebericht vom Betriebsausflug 2011 nach Mainz, wo sich an Himmelfahrt die Zeitschriften, Verlage und Buchkünstler trafen, denen Frankfurt und Leipzig zu groß und teuer sind. Der Lichtwolf war mit großer Delegation dabei.
von Bdolf, Clarissa Gonzofeva, Michael Helming, Timotheus Schneidegger
50 Kurz und Klein
Kurz und Klein + UntergRundschau 34
Rezensionen in jeweils unter 800 Zeichen: Bücher (neue wie alte) sowie aktuelle Ausgaben anderer kleiner Zeitschriften.
von Bdolf, Clarissa Gonzofeva, Crauss., Filbinger, Georg Frost, IPuP-Press, Magister Maier, Michael Helming, Timotheus Schneidegger
53 Lebenswelt
Auszug aus dem Totenregister 2/2011
Die Toten des vergangenen Quartals II/2011 mitsamt dem, was von ihnen bleibt. –
von Michael Helming und Timotheus Schneidegger
54 Kultur(terrorismus)
Frau mit Hund am Abgrund
In der Reihe „Lebende & Leichen“ wird dieses Mal Amy Hempel portraitiert. Die amerikanische Kurzgeschichten-Autorin lebt noch, bringt besonders gern Tiere ins literarische Spiel und harrt ihrer Entdeckung in Deutschland.
von Michael Helming
59 Lebenswelt
Starlets
Die große vierfarbige Illustration auf der letzten Seite stammt dieses Mal von Paul Hoppe und zeigt – als passender Ausgang zum Sommer – am Strand drapierte Damen.
von Paul Hoppe
Zusätzliche Information
Gewicht | 150 g |
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Größe | 21 × 30 cm |