Propädeutikum und Prolegomena zum Thema „Fug“

von Bdolf

 

1.) Eine etymologische Einordnung: Fug – m.; arch. Heute noch in mit Fug und Recht, aber vgl. das Gegenwort Unfug. Mittelhochdeutsch vuoc, m. „Schicklichkeit“. Hier in der Bedeutung „sich fügen, passen“.

2.) Unfug: m., mittelhochdeutsch unvuoc, m.; Verneinung von dem heute nur noch in Redewendungen vorkommenden Fug.

3.) Vielleicht schafft die Tendenz zur verkürzten Sprache demnächst eine Renaissance des Wortes Fug – ist ja sehr schön kurz.

4.) Wer heute „mit Fug und Recht“ sagt, weiß nicht mehr, was sich da fügt – fügen soll.

5.) Von „Fug“ bleibt nur die „Fuge“. Am Bau und musikalisch.

6.) Einfügen soll man sich – da bleibt nur der Unfug als Widerstandsform.

7.) Bachs „Die Kunst der Fuge“ ist dem Bürger „Die Kunst des Einfügens“.

8.) Allüberall Unfug – die Spaßguerilla hat die Macht übernommen – der Unfug ist Fug; also wird wahrer Unfug zur Pflicht d.h. zur Fug!

9.) Mit Fug und Recht kann man von einer allgemeinen Verwirrung der Begriffe sprechen.

Lichtwolf Nr. 75 (Fug)

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