Big Brother – Where Art Thou?
Seit drei Wochen wieder auf Sendung: fraternite und egal, Big Brother. Wir unternehmen den Versuch einer Satire der Satire und lernen aus dessen Scheitern. Phänomenologie ohne Einzuschalten aber mit Hingucken.
Irgendwas mit Medien wollen alle machen, bei denen es nicht zum Lehrer reichte. Dabei ist eine mediale Fundamentalanalytik, die allem solchen Gewese vorausgehen müsste, noch gar nicht abgeschlossen!
Die sauberen Herren (und immer mehr Damen) „da oben“ machen ihren Schweinestaat und Raubkapitalismus, und wir müssen es ausbaden. Oder uns darüber aufregen, um in elaborierter Art und Weise Aufmerksamkeit für die sublime Unerträglichkeit der Zustände unter dem postulierten Wohlstand des Westens zu schaffen. Es wird Zeit, dass die Fauna im Dschungel der Kultur zeigt, was sie von denen hält, die einzig in der Zerstörung des Lebensraums jener Kreativität zeigen.
Seit drei Wochen wieder auf Sendung: fraternite und egal, Big Brother. Wir unternehmen den Versuch einer Satire der Satire und lernen aus dessen Scheitern. Phänomenologie ohne Einzuschalten aber mit Hingucken.
Einst ein Sender, der sein erhabenes Programm so stoisch bescheiden und fast werbe- und damit selbstlos dem willigen Hörer darbot, daß nicht wenige sich nach einem Spendenkonto erkundigt haben mögen, ist Klassik Radio im Heute angekommen: Modern Music.
Eine Firma deutet sich zu einem Prozeß zur Herstellung von Zufriedenheit um, hinter dem die Realität einer Fabrik verschwindet, die irgendwo steht, irgendwas produziert und irgendwelche Arbeiter ernährt, die sich wundern.
Schaffen sich die Herren als solche selber ab, wenn sie ihre Freizeit und Bildung mit dem Sklaven teilen? Was macht der Sklave, nun, wo er auch denken kann, mit dem Gedachten der Herren?
Der Kapitalismus drückt zur Zeit auf die Tränendrüse: Keiner geht mehr einkaufen! Da muß ein Ruck durch Deutschland gehen – und der geht aus von diesem ergreifenden Plädoyer für mehr Mitleid mit denen, die ein Recht auf wachsendes Kapital haben!