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Lichtwolf Nr. 41 („Experten“)
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Alles über Experten an sich sowie über solche für Kunst, Vogelhausbau und Gynäkologie, Expertensysteme, Philosophie als Lebensweise und Roman-Bashing – alles in einem einzigen verschwenderisch illustrierten Frühlingsheft.
Beschreibung
Experten wissen alles besser und erinnern uns daran, dass wir uns nicht mit allem auskennen können; andererseits erlauben diese Spezialisten uns erst unsere universale Dreiachtelbildung. Grund zu Dank und Kritik an ihnen, die das Titelthema dieser Frühlingsausgabe stellen.
Nach der Einleitung ins Titelthema, die den platonischen Ursprüngen der Expertenherrschaft nachgeht, leitet Bdolf zunächst die Jugend hin zum Thema mit 13 Thesen zum Expertenwesen. Den entsprechenden Eintrag in der Morpho-etymologischen Enzyklopädie der deutschen Alltagsprache hat Marc Hieronimus herauskopiert – anzugucken und nachzulesen im LichtwolfReader. Auf der Kinderseite Lichtwelpe beantwortet Onkel Helming die Zuschrift der 9,5-jährigen Kim-Chloe über Fachleute und Nobelpreise. Ohne rosafarbenes Taschentuch ist man nichts, lehrt die Kurzgeschichte von Johannes Witek, und Wolfgang Schröder erklärt mit Ulrich Horstmann, wieso Kunstexperten die größten Feinde und Verächter der Kunst sind. Mirko Stehrs Kulturkritikerinnen gucken im Dessin Comedysendungen, sodann stellt Marc Hieronimus eine Reihe von Experten mit ihren Vor- und Nachteilen vor – von den unvermeidlichen Sexperten bis zum Wegsperten. Mit Martin Buber und Karl Jaspers kritisiert Matthias Laux die Kommunikation der Experten mit den Laien und Jürgen Nielsen-Sikora stellt uns Hans im Glück als Experten für Lebenskunst vor. Bdolf sortiert Experten nach Berufsständen (vom Beamten bis zum Pferdeschänder), ehe Clarissa Gonzofeva die Gynäkologie als männliches Herrschaftswissen entlarvt. Vasile V. Poenaru hat sich mit einem Raumfahrtexperten der NASA über das Zurücklegen von Distanzen unterhalten und Tina Wirtz wird grundsätzlich über Technokraten und Fachleute, an denen zumindest in den Medien kein Mangel herrscht. Von Experten für Vogelhausbau erzählt Johannes Witek und davon, welches Expertenbild sich in der Programmierung von Expertensystemen verrät, erzählt Georg Frost. Das IPuP und Stefan Rode sind einem gemeinsamen Forschungsauftrag nachgegangen: Während das Institut erörtert, ob man in dieser Gesellschaft als Philosophin (=Experte für das gute Leben) leben soll, geht Rode der Frage nach dem Wie nach. In der größten Bratwurst der Welt geben in dieser Ausgabe sechs Autoren Metasenf dazu ab, wozu sie ihren Senf lieber nicht abgeben.
Den hinteren Heftteil eröffnet die Fortsetzung von Stefan Schulze Beierings Essayreihe darüber, was ein Wort ist. Auf ein kurzes Wort geben Helming, Hieronimus und Schneidegger Sentenzen Pro Domo et Mundo zum Besten, hernach werden in der Reihe Kurz und Klein wieder zahlreiche Bücher in je unter 800 Zeichen besprochen. Es folgt der Rückblick auf das Gerede im Feuilleton des zurückliegenden Winters. Zum guten Schluss endet die Essayfolge über Romane und Kurzgeschichten damit, dass Michael Helming seine Eingangsthese von der Überlegenheit der Kurzgeschichte über den Roman, gegen die Antithese aus dem letzten Heft verwahrt. Dann noch Kurzbiographien der Beiträger sowie Reklame, Impressum und Ende.
Inhalt
Inhalt Nr. 41
Alles über Experten an sich sowie über solche für Kunst, Vogelhausbau und Gynäkologie, Expertensysteme, Philosophie als Lebensweise und Roman-Bashing – alles in einem einzigen verschwenderisch illustrierten Frühlingsheft.
06 Kultur(terrorismus)
Propädeutikum und Prolegomena zum Thema „Experten“
13 Thesen und O-Töne zum Expertenwesen vom Experten fürs Expertenwesen.
von Bdolf
07 Kultur(terrorismus)
Experte (-n)
Der Eintrag zum Titelthema, kopiert aus der Morpho-etymologischen Enzyklopädie der deutschen Alltagsprache.
von Marc Hieronimus
08 Der Lichtwelpe
Der Lichtwelpe: Nobelpreisträger wer’n
Die Klo-Kim kennt bereits die Antwort auf die berechtigte Frage, wozu die ganze Lernerei gut ist. Nur den Sinn der Quantität derer sieht sie noch als zu Erfragendes und hat sich an den Lichtwelpen gewandt.
von Michael Helming
11 Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Alles Atmen dient dem Taschentuch
Eine Kurzgeschichte über die laufende Nase des Weltgeists und seine selten genialen Nieser.
von Johannes Witek
12 Kultur(terrorismus)
Die Leere des Expertentums und die Fülle der Kunst
Ulrich Horstmann diagnostizierte, die größten Feinde der Kunst fänden sich in den Reihen „ausgewiesener Experten“ für Kunst: Geschmacksrichter, die fern von Esprit und Ästhetik nach einer Kunsttheorie urteilen, die von Kunst nichts wissen will.
von Wolfgang Schröder
19 Lebenswelt
Die Kulturkritikerinnen
Ein Comic aus der besten aller möglichen Welten über Theresa und Tavi vor der Glotze.
von Mirko Stehr
20 Lebenswelt
Das können wir auch.
Nahost: Scholl-Latour. Wirtschaft: Henkel. Finanzen: Sinn. Die immerselben Herren quatschen uns jede Lust auf Diskussion zunichte, und genau so ist das auch gedacht. In den medienfernen Nischen aber kann auch der kleine Mann zur Fachfrau werden.
von Marc Hieronimus
24 Philosophistik & Misosophie
Laber Rhabarber und Bla Bla
Das Wissen von Experten scheint unerschöpflich. Doch was wäre es ohne die typische Weise, mit der es über unsere Häupter gegossen wird? Eine Überlegung mit Jaspers und Buber zu den kommunikativen Bedingungen und Ansprüchen medialer Expertisenvermittlung.
von Matthias Laux
31 Lebenswelt
Ein Experte des Glücks
Ein Märchen als Ratgeber der Lebenskunst? Hans im Glück beeindruckte nicht nur Ludwig Marcuse und wirbt für ein neues Verhältnis zum Kapitalstreben.
von Jürgen Nielsen-Sikora
34 Lebenswelt
Experten nach Berufsständen
Fachleutkunde über den Beamten, den Ingenieur, den Pizzaboten, den Frauenarzt, den Polizisten, den Prostituten und den Pferdeschänder.
von Bdolf
36 Lebenswelt
Herrschaftswissen Gynäkologie
Experten für Frauenheilkunde sind unentbehrlich durch ihr Versprechen, erfundene Krankheiten und übertriebene Gesundheitsgefahren in den Griff zu kriegen. Vor allem aber dienen ihre Diagnostik und Methodik dazu, die Frau im Griff zu haben.
von Clarissa Gonzofeva
42 Lebenswelt
Inwendige Raumfahrt
Gespräch mit dem aus Rumänien stammenden Ara V. Nefian. Dieser ist Experte für planetarische Vermessung. Genauer: Er leitet seit mehreren Jahren ein NASA-Team, das Bildverarbeitungstechniken und Vermessungsprodukte für planetare Erforschungen entwickelt.
von Vasile V. Poenaru
45 Irgendwas mit Medien
Expertise über Experten, oder: „Hä?!“
In den Medien herrscht das Goldene Zeitalter der Experten statt Fachkräftemangel, was leider sehr nervt.
von Tina Wirtz
47 Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Vom Vogelhausbau
„Mein ganzes Leben habe ich dem Bedürfnis untergeordnet, der beste Vogelhausbauer weit und breit zu werden. Job, Frau, Karriere, Kinder, Auto, alles muss hinter den Vogelhäuschen zurückbleiben. Ich bilde mir nichts darauf ein, es ist einfach so.“
von Johannes Witek
48 Lebenswelt
Expertensysteme
Die einzigen Künstlichen Intelligenzen, die etwas taugen, sind allgegenwärtige Kinder der Logik, deren Wiegenlieder von Spieltheoretikern gesungen wurden: Was Expertensysteme über das Bild vom Experten verraten.
von Georg Frost
52 Lebenswelt
Scheitern mit Happeh und Kemp
Soll man Philosoph sein? Ein Dialog zwischen Fragmenten über Philosophen als Experten, die Ehrlichkeit des Schreibens und das wilde Leben.
von IPuP-Press
55 Lebenswelt
Muse trägt Maulkorb
Wie kann man Philosoph sein? Über die Bedingungen täglicher Entfremdung zum Zwecke nächtlicher Eigentlichkeit u.a. mit Heine und Bukowski.
von Stefan Rode
58 Lebenswelt
Die größte Bratwurst der Welt: Wozu ich meinen Senf besser nicht abgebe
Der Lichtwolf versammelt Experten verschiedenster Bereiche – von fiktionaler Weltraumtechnologie bis applied philosophical entrepreneurship –, die doch bescheiden genug sind, sich der Expertisen zu gewissen Sach- und Fachfragen zu enthalten…
von Bdolf, Filbinger, Marc Hieronimus, Michael Helming, Miguel de Casco, Tina Wirtz
60 Philosophistik & Misosophie
Jedes Wort eine Welt
Zur Wortphilosophie, Teil 2: Worte sind mehrdeutig – so eine These im ersten Teil – und stets einmalig – so die These (und erste Folgerung) in diesem zweiten Teil der Essayreihe darüber, was ein Wort ist. Es erweist sich als mindestens weltbewegend.
von Stefan Schulze Beiering
67 Philosophistik & Misosophie
Pro Domo et Mundo 41
Twitter- und Latrinentürgeeignetes der ehrenwerten Herren Michael Helming, Marc Hieronimus und Timotheus Schneidegger.
von Marc Hieronimus, Michael Helming, Timotheus Schneidegger
68 Kurz und Klein
Kurz und Klein 41
In jeweils unter 800 Zeichen werden besprochen: Bücher von u.a. Owen Jones, Appiah, Guthrie, Koenigs, Hunink, Schalansky, Borries, Wolfgang Müller und anderen.
von Bdolf, Crauss., Georg Frost, Marc Hieronimus, Michael Helming, Ní Gudix, Timotheus Schneidegger
70 Irgendwas mit Medien
Das Gerede vom Winter 2012/13
Rückblick: Das Feuilleton lärmte diese Saison kräftig über Anlässe wie Schavans Doktorarbeit, den Suhrkamp-Streit, Rundfunkbeiträge, FDP und Jakob Augstein, über Rassismus und Sexismus, die SPD und Pferdefleisch.
von Georg Frost und Timotheus Schneidegger
72 Kultur(terrorismus)
Wer die schöne neue Welt bestellt…
In Lichtwolf Nr. 40 verteidigte Timotheus Schneidegger die literarische Gattung des Romans gegen Unverständnis und fundamentale Angriffe, die in der vorausgegangenen Ausgabe laut geworden waren. Eine abschließende Erwiderung auf diese Apologie.
von Michael Helming
Zusätzliche Information
Gewicht | 300 g |
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Größe | 21 × 30 cm |