Tokio Hotel Fans aufgepasst!

Ein „Lichtwelpe-Spezial“ zur aktuellen TH-Tournee in Deutschland.

von dr faustus, 21.04.2007, 09:58 Uhr (Freiburger Zeitalter)

 

Wie ihr natürlich alle wisst, fand am 13.April die Deutschlandpremiere der aktuellen Tokio-Hotel-Tournee statt – in Kempten. Während Spiegel-Online und andere nur von außen, bzw. aus einem Pressebereich heraus zensiert berichten durften, hat www.lichtwolf.de weder Kosten noch Mühen gescheut, einen seiner Mitarbeiter hinter die Kulissen zu schleusen. Unser schwäbischer Mann für’s Grobe, der „Mr. TH“ genannt werden möchte, hatte die Möglichkeit, sowohl Tischkicker als auch Tischtennisplatte der Band zu betrachten, war in diversen Backstagebereichen und sogar beim Soundcheck dabei. Er hat sogar gesehen, wie Bill vor der ersten Zugabe, dem Akustik-Set, frisch geschminkt worden ist.

 

Der goldene Schlüssel zum Backstagebereich: Der Crew-Pass unseres Mitarbeiters

Der goldene Schlüssel zum Backstagebereich:

Der Crew-Pass unseres Mitarbeiters.

 

Mr. TH hat uns seine Erfahrungen zukommen lassen und zusammen mit ihm, stellen wir euch Tipps für euer Konzertereignis des Jahres zur freien Verfügung, denn es gibt ein paar Dinge, die ihr wissen müsst, wenn ihr auf ein Konzert Eurer Lieblingsband gehen wollt.

 

Erstens lohnt es sich überhaupt nicht, schon vier Tage vor dem Konzert anzureisen. Denn da die Konzerte nicht einmal ansatzweise ausverkauft sind, werdet ihr dadurch keinen nennenswert besseren Platz bekommen. Im Gegenteil: nach ein paar Schlafsacknächten vor der Konzerthalle seht ihr fürchterlich aus – die Bill-Frisur ruiniert und der schwarz-rote TH-Look zerknittert -, riecht entsprechend (Um die Entsorgung eurer miefenden Schlafsäcke wird sich gekümmert!) und habt am Ende keine Kraft mehr eure tagelang erkämpften Erste-Reihe-Plätze gegen frisch angereiste und frisch gestärkte, aggressive Pummelchen zu verteidigen.

Zweitens braucht Ihr der Band nicht hinterherzureisen in der Hoffnung, eine andere Show zu sehen oder gar eine andere „Setlist“ zu hören, denn die Abfolge der Titel ist jeden Tourtag identisch – die Setlist bleibt beim Auf- und Abbau der Bühne kleben – nur Bills Bühnenwege scheinen einer inneren Eingebung zu folgen.

Drittens unterstützt ihr zwar die lokalen Gärtnereien, wenn ihr Blümchen (vorzugsweise Rosen) mitbringt, der Band werden die Blumen aber schlichtweg egal sein; die einzigen, die eure Rosen wirklich sehen werden, sind die Reinigungskräfte, die nach dem Konzert aufräumen dürfen. Gleiches gilt, wenn ihr tolle Plüschtiere für Gustav und Co. mitbringt, sie werden diese nur dann bemerken, falls ihr bei einem Bandmitglied einen direkten Treffer landen könnt. Ansonsten werden eure süßen kleinen Plüschhasen, auf die ihr mit so viel Herzblut eure Namen, Adressen und Telefonnummern geschrieben habt, vom Reinigungspersonal zusammengekehrt und mit einer großen Schaufel in stinknormale, große Mülleimer geworfen – zusammen mit den vertrockneten Rosen, nassgeheulten Taschentüchern, benutzten Gehörschützern, kaputten Flaschen und euren Plakaten, für die ihr aus Dutzenden Zeitschriften die Bilder ausgeschnitten und in euphorischer Stimmung liebevoll beschriftet habt. Und jetzt mal ehrlich: Nähmen Bill und Tom eure zigfach bezeugten Aufrufe zum Entkleiden und Kopulieren – bestenfalls mitten auf der Bühne – ernst, wäre es eine sittenwidrige und für alle Beteiligten zutiefst peinliche Orgie (allerdings mit phänomenalem Sound und irrer Beleuchtung!).

Viertens: Weiß der Teufel, was euch reitet, wenn ihr während des Konzertes eure feuchten, klebrigen Unterhöschen auf die (oder in Richtung der) Bühne werft, aber wenn ihr wüsstet, wer diese dann zusammensucht und was mit denen geschieht, dann – aber ihr wisst es nicht und ihr werdet es euch in euren feuchtesten Träumen nicht vorstellen können! Ein kleiner Tipp: Roadies! Ja, genau diese bärtigen, nach Schweiß und Bier riechenden Arbeiter, die für den Auf- und Abbau des Konzertes zuständig sind und auch eure TH-Liebesbriefe und Seelenbotschaften öffnen und einander süffisant kommentieren. Genau diese tätowierten und nikotinabhängigen, namenlosen Gehilfen – mitunter sogar farbig! – werden eure Strings und Tangas finden und nie und nimmer der posende Georg. Das sollte euch zu denken geben.

Fünftens werdet ihr TGGB nur während des Konzertes sehen – genau in dieser Zeit ohnmächtig zu werden, ist das unsinnigste, was ihr machen könnt, zumal ihr dem Backstage-Bereich auf diese Weise auch nicht näher kommen werdet; stattdessen kümmert sich dann freundlich genervtes, ärztliches Servicepersonal um euch. Ob das 30.- Euro wert ist, mag bezweifelt werden.

 

Eine reproduzierte Autogrammkarte von TGGB - Für jeden Fan ein Autogramm

Eine reproduzierte Autogrammkarte von TGGB –

Für jeden wahren Fan ein echtes Autogramm!

 

Zusammenfassend: wenn ihr noch immer zu einem Konzert gehen wollt, dann lasst eure Eltern (gilt auch für Großeltern, Tanten und Onkels) vor der Halle oder beim Merchandisingstand, die Plüschtiere, Liebesbriefe und riesigen Plakate zu Hause, stärkt euch vorher kräftig und mischt die total erschöpften Mädels in der ersten Reihe auf, um an deren Plätze zu kommen. Falls ihr eure Unterwäschekollektion aufstocken wollt, solltet ihr vor den Absperrgittern nach geeigneten und passenden Objekten Ausschau halten (Dabei Handschuhe und Plastiktüte nicht vergessen!).

Viel Spaß, wünscht euch Euer Lichtwelpe.

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