Heidegger in Teheran

von Timotheus Schneidegger, 13.12.2005, 17:20 Uhr (Freiburger Zeitalter)

..lautete (übrigens) eine Überschrift vom Wochenende. Im dazugehörigen Artikel von Dieter Thomä geht es um eine in Teheran vom Iranischen Institut für Philosophie und der dortigen Schweizer Botschaft veranstaltete Tagung über den Todtnauberger. Dessen Technikkritik erfreut sich im nachrevolutionären Iran schon länger großer Beliebtheit, bemerkenswerter jedoch findet Thomä, wie Heideggers Philosophie als „westliche Selbstkritik“ in die Pflicht genommen wird, wenn mal wieder vor der Gharbzadegi, der „Vergiftung (aber auch: Machenschaften (!)) des/durch den Westen“, gewarnt werden muß. Andererseits wiederum scheint Heidegger als politisch kompromittierter und doch tiefsinnig geltender Denker eine Leitfigur für die iranische Philosophie zu sein, in der zwischen den beiden Polen „Magd der Theologie“ und Dissidententum nicht mehr viel übrig ist.

Lesenswert allemal in unseren heutigen Zeiten:

-„Heidegger in Teheran“, Dieter Thomä. NZZ 10.12.05, S.26.

-Bericht über den Iranbesuch von Habermas und seine Eindrücke von der dortigen Philosophie (aus der FAZ vom 13.06.02).

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