Studienentschlagung

von Rawulf von Sar auf Etz, 26.04.2003, 16:30 Uhr (Dunkles Zeitalter)

Der Ratlose kann keinen Rat erteilen, doch wem die Berufenen schweigen, muß der Unberufene rufen:

Was geht hier eigentlich vor?

Unserer Verantwortung können wir nicht entgehen, insbesondere nicht der Verantwortung für uns selbst, es sei denn wir würden uns zu den Kranken oder den Kindern zählen.

Was geht also vor, daß jedes halbe Jahr wieder Hunderte an die Universität strömen, geleitet von einem nur diffus zu nennenden Drang etwas dort zu suchen – und sie schreiben sich ein für das Fach Philosophie.

Die Klügeren unter ihnen (das sind 90%) lassen das Ganze nach einer Weile wieder sein und wenden sich dem Leben zu, nehmen ihre Verantwortung an die Hand und versuchen gesund zu werden. Was ist aber die Krankheit an der der Rest leidet?

Es ist der Wahn, vermittelt von Schule und vergeleiteten Jugendförderern, die den jungen Menschen einblasen, sie würden einer längst untergegangenen Menschenklasse angehören.

Diese Gattung, emporgebracht durch Fleiß und Arbeitsmoral, hat sich seltsamerweise – vielleicht nur konsequent – eine Ideologie angeschafft, die den höchsten Wert des Lebens in einer Beschäftigung mit Fragen sah, die zu nichts führen, am allerwenigsten zur Erhaltungen ihrer Klasse: Bildung.

Nicht zu verwechseln mit Aus- und Weiterbildung, denn nur im Rahmen der BILDUNG hat Philosophie ihren Sinn. Ironischerweise wurden die Studentenmassen, welche nun in das Philosophiestudium strömen, von der sozialdemokratischen Öffnung der Hochschulen in das Studium gespült, Ziel dieser politischen Aktion, die gleichzeitig mit dem Untergang des Bürgertums vor sich ging, war es, den jungen Menachen eine Ausbildung zukommen zu lassen, die ihnen jenes ökonomische Fortkommen ermöglichen sollte, das eben von den Vertretern der BILDUNG verleugnet wurde.

Wem diese Zusammenhänge zu verworren sind, tröste sich damit, daß die rechtfertigenden Gedanken in den Köpfen unserer verantwortungsunwilligen Jugend noch viel verworrener zu sein scheinen.

Dieses Pamphlet wurde mir heute unter der Tür durchgereicht.

Von Inhalt und Rechtschreibung distanziere ich mich in aller

Form als

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